Kann man messen, wie viel „Wissen“ eine Gesellschaft in der Vormoderne besaß? Und wenn ja: Trägt dieses Wissen dazu bei, dass manche Regionen aufsteigen und andere zurückfallen? Genau diese Fragen untersuchen Matthew Curtis, David de la Croix, Filippo Manfredini und Mara Vitale in ihrem LIDAM Discussion Paper 2025/12 . Methodischer Ansatz Die Methode ist ebenso originell wie clever: Statt spärlicher Lohnreihen oder eingeschränkter Einschreibungslisten nutzen die Autoren bibliographische Datenbanken (VIAF) und Wikipeadia-Einträge, um die „Sichtbarkeit“ einzelner Gelehrter zu erfassen. Aus neun Variablen, z. B. Anzahl der Publikationen, Vielfalt der Verlage oder Länge des Wikipedia-Artikels, wird ein Human Capital Index (HCI) konstruiert. Mathematisch geschieht das per Principal Component Analysis, sodass aus vielen Indikatoren ein Gesamtwert entsteht. Durch eine besondere Transformation werden „Superstars“ wie Erasmus oder Newton abgefedert, damit sie den Rest nicht domi...
Zum (Mehr-) Wert von Wirtschaftswissenschaften: Das ist genau die Frage, die mehrere Wissenschaftlicher untersucht haben. Im Artikel " Will Studying Economics Make You Rich? A Regression Discontinuity Analysis of the Returns to College Major. ” von Zachary Bleemer und Aashish Mehta in der renommierten Zeitschrift American Economic Journal: Applied Economics , 14(2):1-22 (Paywall) gehen die Autoren der Frage, ob Menschen durch das Studium von Wirtschaftswissenschaften mehr Einkommen in ihrem Leben verdienen als sehr ähnliche Menschen, die nicht Wirtschaftswissenschaften studiert haben . Die Antwort auf die Frage ist: ja, es lohnt sich. Die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften verdienen gleich zu Beginn ihrer Kariere 22000 $ (43%) mehr als ihre sehr ähnliche Kommilitonen, die nicht Wirtschaftswissenschaften studiert haben. Quelle: Die Abb. ist aus der Arbeit Bleemer/Mehta (2022) entnommen. Die Autoren haben eine sehr clevere...