Skip to main content

Bremer Schreibnacht

Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) und  Bibliotheks- und Informationssystem (BIS) der Universität Oldenburg organisieren für die Studierenden die virtuelle Schreibnacht .  Meiner Meinung ist es ein sehr gutes Projekt, das ich durch einen eigenen Beitrag unterstütze. Ich werde den Studierenden aufzeigen, wie sie datenbasierte Ausarbeitungen erfolgreich umsetzen. Ich werde natürlich auch die Nutzung von ChatGPT einbinden. Ich freue mich auf den regen Austausch. 

Will die EU Zahlungen für Blut-, Sperma- und (Brust-)Milich-Spenden streichen?

Die EU befindet sich gerade in der Endphase der Verabschiedung einer neuen Regulierung. Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches, doch inhaltlich bedeutet sie, dass keine finanziellen Anreize an Spender*innen von Blut, Sperma, Brustmilch und anderen Substanzen menschlichen Ursprungs gezahlt werden. Die Begründung dafür wirkt, insbesondere aus ökonomischer Sicht, recht kurzsichtig:

"MEPs insist that donations of those substances must always be voluntary and unpaid, with donors able to receive compensation or reimbursement for losses or expenses incurred during the donation process. They stress that compensation should not be used as an incentive to recruit donors, nor lead to the exploitation of vulnerable people." [Hervorhebung durch mich]

In Anlehnung an diese Argumentation könnte man behaupten, dass Polizisten ein deutlich geringeres Gehalt als den Mindestlohn erhalten sollten. Dies, um sicherzustellen, dass niemand aufgrund von finanziellen Nöten diesen Beruf ergreift. Oder warum nicht generell den Verkauf von Arbeitskraft an Unternehmen unterbinden, um Arbeitnehmer*innen vor Ausbeutung zu schützen?

Weniger zugespitzt ausgedrückt: Die EU täte gut daran, die Situation in Mitgliedsstaaten, in denen für Spenden gezahlt wird – wie etwa Deutschland, Österreich oder Tschechien –, mit jenen zu vergleichen, in denen keine Zahlungen erfolgen. Wo ist die Spendebereitschaft höher? Wo herrscht ein Mangel an Blutspenden?

Die Vergütung von Spender*innen von Blut, Sperma und Brustmilch kann nicht nur ethisch vertreten werden, sie kann auch dazu beitragen, das Spendenaufkommen zu erhöhen. Wichtig ist dabei, sicherzustellen, dass diese Spenden von hoher Qualität sind und sicher erfolgen.

Es ist wahr, dass nicht nur die Quantität der Spenden entscheidend ist. Doch in diesem Kontext kann eine höhere Quantität durchaus zu verbesserter Qualität führen.


Comments

Popular posts from this blog

Wie hoch ist das Diversifikationspotenzial von Aktienportfolios?

In letzter Zeit habe ich empirische Analysen zum Thema Diversifikationspotenzial von Aktienportfolios durchgeführt. Die Höhe des Diversifikationspotenzials erscheint mir vor allem für das Risikomanagement wichtig. In Zeiten mit hohem Diversifikationspotenzial lässt sich eine Risikosenkung relativ einfach und ohne Derivate erreichen. Dagegen könnte eine Risikosenkung in Zeiten mit niedrigem Diversifikationspotenzial vermutlich nur durch den Kauf von Derivaten erreicht werden. Aus der Sicht von Ökonomen und Finanzwirten stellt sich die Sache relativ einfach dar. Das Diversifikationspotenzial sollte in 'normalen' Zeiten höher als in Krisenzeiten sein. In Krisenzeiten tendieren alle Wertpapiere am Wert zu verlieren. Wenn sich alle Preise in eine Richtung bewegen, kann eine Diversifikation eben nicht erreicht werden, die davon ausgeht, dass sich die Verluste und Gewinne von Wertpapieren ausgleichen. Doch wie sieht der tatsächliche Verlauf des Diversifikationspotenzials aus?

Riesiger Datenschatz: „Fredde Mac Single Familiy Dataset“!

Aktuell arbeite ich mit Begeisterung am ' Fredde Mac Single Family Dataset ', einem wahren Datenschatz. Diesen entdeckte ich zufällig während der Begutachtung eines Konferenzbeitrags – zu meiner großen Überraschung. Freddie Mac stellt diesen Datensatz zur Verfügung, weil die Aufsichtsbehörde (Federal Housing Finance Agency - FHFA) es so will. Das Ziel? Mehr Transparenz schaffen und Investoren helfen, bessere Modelle für Kreditgeschäfte zu entwickeln. Ein großes Dankeschön an die Behörde dafür!

Lohnen sich nachhaltige Investments auch in der Krise?

Die Performance von deutschen Unternehmen mit ESG-Scores im Top-Quartil hat sich im Vergleich zu einem Investment in den DAX seit Ausbruch der Corona-Pandemie positiv entwickelt. ESG-Score ist eine Kennzahl, mit der Unternehmen nach “Environment, Social and good Governance”-Kriterien (höhere Scores sind besser) bewertet werden. Abb. 1.: Performancevergleich von DAX vs. ESG-Portfolien in der Corona-Krise Die Abb. 1 stellt zwei kurzfristige Performancevergleiche seit dem 1.3.2020 dar. Das Startdatum habe ich gewählt, weil das Robert-Koch-Institut ca. in der 11. Woche mit großflächigen Corona-Tests in Deutschland begonnen hatte. Daher nehme ich an, dass den Investoren in diesem Zeitraum die ökonomische Dimension von SARS-CoV-2 bewusst wurde. Die Unternehmen sind in beiden Vergleichen in je 11 Portfolios, je nach einem Aspekt der Nachhaltigkeit, zusammengefast. In der oberen Abbildung ist die Performance vom DAX (grün) und Portfolios von Unternehmen mit ESG-Scores aus dem ob