Warum Märkte Wartung brauchen Wir Ökonom:innen lieben Effizienz. Doch Systeme, die lange effizient bleiben sollen, brauchen Pflege. Das gilt für Maschinen – und für Märkte. In den letzten Jahrzehnten haben Unternehmer:innen, Innovator:innen und viele von uns aus der Wissenschaft den Motor des Fortschritts am Laufen gehalten, aber das Fundament, auf dem dieser Motor steht, vernachlässigt. Das unsichtbare Gerüst des Wohlstands Ein freiheitliches Gemeinwesen ruht auf einer unsichtbaren Infrastruktur: Eigentumsrechte, Vertragssicherheit, Wettbewerb, offene Kommunikation. Diese Strukturen sind kein Naturzustand – sie sind gebaut, gepflegt und gelegentlich erneuert worden. In der Nachkriegszeit erinnerten akademische Vordenker wie Walter Eucken, Wilhelm Röpke und Friedrich Hayek: Märkte sind empfindliche soziale Gebilde. Die Freiburger Schule entwickelte die Ordnungspolitik – ein Rahmen, der Wettbewerb schützt, ohne ihn zu dirigieren. Die Österreichische Schule ...
Yellin' at Yellen: Gender Bias in the Federal Reserve Congressional Hearings ist ein neues Paper von James Bisbee, Nicolò Fraccaroli und Andreas Kern.
Die Autoren analysieren die Protokolle aller Kongressanhörungen, an denen die Vorsitzenden der US-Notenbank von 2001 bis 2020 teilgenommen haben, um einen sorgfältig identifizierten Effekt von Sexismus zu ermitteln, wobei sie Janet Yellen als eine Art von ’Treatment’ verwenden. Die Autoren stellen fest, dass Gesetzgeber, die in diesem Zeitraum sowohl mit Yellen als auch mit mindestens einem anderen männlichen Fed-Vorsitzenden es zu tun hatten, Yellen häufiger unterbrechen und in einem aggressiveren Ton mit ihr sprechen. Besonders interessant: Die Zunahme der Feindseligkeit, die Yellen im Vergleich zu ihrem unmittelbaren Vorgänger und Nachfolger erfährt, tritt bei den Abgeordneten mit Töchtern nicht auf.
Die (wenigen) Untersuchungen scheinen darauf hinzudeuten, dass die Geburt von Kindern einen Einfluss auf die Entscheidungen von Führungskräften haben. In der 2012-Studie "Fatherhood and managerial style: How a male CEO’s children affect the wages of his employees" von Dahl/Dezső/Ross in Administrative Science Quarterly untersuchten die Autoren, welchen Einfluss die Vaterschaft auf die männlichen CEOs hat. Die Autoren stellen fest, dass (a) ein männlicher CEO seine Mitarbeiter im Allgemeinen weniger großzügig bezahlt, nachdem er ein Kind gezeugt hat, (b) die Geburt einer Tochter einen weniger negativen Einfluss auf die Löhne hat als die Geburt eines Sohnes und einen positiven Einfluss hat, wenn die Tochter das erste Kind des CEOs ist, und (c) die Löhne weiblicher Angestellter weniger negativ beeinflusst werden als die der männlichen Angestellten und positiv durch das erste Kind des CEOs beider Geschlechter beeinflusst werden.
Vielleicht wird der Tochtereffekt in den Wirtschaftswissenschaften zu wenig erörtert!
Comments
Post a Comment