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Was können LLMs nicht (nie?) tun?

Nahezu täglich sehen wir Nachrichten, welche neusten Test die LLMs gelöst haben - und die Tests sind häufig sehr komplex, wie z.B. Zulassungsprüfungen von Anwälten oder medizinische Examina.  Doch gleichzeitig ist es verblüffend, an welchen einfachen Fragen LLMs scheitern. Tyler Cowen schrieb, dass die LLMs die für die Menschen mit Internetzugang einfache Frage nicht richtig beantworten Name three famous people who all share the exact same birth date and year Das Scheitern der LLMs, diese und ähnlich einfachen Fragen zu beantworten, kann uns wichtige Hinweise liefern, wie diese funktionieren. Es ist vielleicht am besten zu sagen, dass LLMs unglaubliche Intuition, aber begrenzte Intelligenz zeigen. Sie können fast jede Frage beantworten, die in einem intuitiven Durchgang beantwortet werden kann. Und mit ausreichend Trainingsdaten und genügend Schritten können sie sich einer Art von begründeter Intelligenz annähern. Mit anderen Worten, es gibt eine "Zielverschiebung", bei der,...

Wie wirken sich die Staatsausgaben auf das Risiko von Aktienmärkten aus?

Die Kurzantwort lautet: sie senken das Risiko, gemessen mit der Volatilität. Gleichzeitig gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Staatsausgaben die Renditen von Aktienmärkten erhöhen. 
In einer clever angelegten empirischen Analyse untersuchen Cortes, Vossmeyer und Weidenmier die Aktienmarktvolatilität in Kriegszeiten. Sie finden Hinweise, dass die US-amerikanische Aktienmarktvolatilität in Kriegszeiten sehr niedrig ist. Dieses scheinbar erstaunliche Ergebnis, nach dem die Aktienvolatilität in den als unsicher empfundenen Kriegszeiten niedrig ist, erklärt sich damit, dass die Investoren die Cash-Flows der Unternehmen aufgrund der Staatsausgaben einfacher prognostizieren können. Insbesondere die Rüstungsbranche weist niedrige Aktienmarktvolatilität auf; das lässt sich gerade auf die Staatsausgaben während der Kriegszeiten zurückführen.
Abb. 1. Tabelle 2 aus der Arbeit von Cortes, Vossmeyer und Weidenmier
In der Abb. 1, in der ich die Tabelle 2 aus der Originalarbeit übernommen habe, wird ersichtlich, das der Gesamtmarkt  eine geringere Volatilität ausweist (Zeile Stock Volatility). Die Vola ist während der Kriegszeiten niedriger. Es handelt sich also nicht (nur) um einen direkten Effekt bei den profitierenden Unternehmen. Der Gesamtmarkt hat eine geringere Volatilität während der Kriegszeiten. 
Abb. 2. Tabelle 3 aus der Arbeit von Cortes, Vossmeyer und Weidenmier 
In der Abb. 2, in der ich die Tabelle 3 aus der Originalarbeit übernommen habe, zeigt sich, dass die Volatilität mit zunehmenden Staatsausgaben sinkt (der Koeffizient auf Defense Expenditure Ratio ist negativ und signifikant [die drei Sternchen]). In den weiteren Analysen in ihrer Arbeit dokumentieren Cortes, Vossmeyer und Weidenmier weitere empirische Befunde, nach den die Staatsausgaben ursächlich für die Senkung der Volatilität sind. 
Eine sehr lesenswerte Arbeit, empfehlenswert! Auch sehr interessant als ein Thema für eine Bachelor- oder Masterarbeit im Hinblick auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere nationale Märkte.

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Riesiger Datenschatz: „Fredde Mac Single Familiy Dataset“!

Aktuell arbeite ich mit Begeisterung am ' Fredde Mac Single Family Dataset ', einem wahren Datenschatz. Diesen entdeckte ich zufällig während der Begutachtung eines Konferenzbeitrags – zu meiner großen Überraschung. Freddie Mac stellt diesen Datensatz zur Verfügung, weil die Aufsichtsbehörde (Federal Housing Finance Agency - FHFA) es so will. Das Ziel? Mehr Transparenz schaffen und Investoren helfen, bessere Modelle für Kreditgeschäfte zu entwickeln. Ein großes Dankeschön an die Behörde dafür!