Skip to main content

Was können LLMs nicht (nie?) tun?

Nahezu täglich sehen wir Nachrichten, welche neusten Test die LLMs gelöst haben - und die Tests sind häufig sehr komplex, wie z.B. Zulassungsprüfungen von Anwälten oder medizinische Examina.  Doch gleichzeitig ist es verblüffend, an welchen einfachen Fragen LLMs scheitern. Tyler Cowen schrieb, dass die LLMs die für die Menschen mit Internetzugang einfache Frage nicht richtig beantworten Name three famous people who all share the exact same birth date and year Das Scheitern der LLMs, diese und ähnlich einfachen Fragen zu beantworten, kann uns wichtige Hinweise liefern, wie diese funktionieren. Es ist vielleicht am besten zu sagen, dass LLMs unglaubliche Intuition, aber begrenzte Intelligenz zeigen. Sie können fast jede Frage beantworten, die in einem intuitiven Durchgang beantwortet werden kann. Und mit ausreichend Trainingsdaten und genügend Schritten können sie sich einer Art von begründeter Intelligenz annähern. Mit anderen Worten, es gibt eine "Zielverschiebung", bei der,...

Wie investiert man in Nachhaltigkeit? Entscheidungsprozess von ESG-Investorinnen


Amel-Zadeh und Serafeim (2018)  haben eine interessante Gruppierung vorgenommen, wie Institutionen die Entscheidung treffen, in nachhaltige Anlagen (nachfolgend: ESG-Anlagen) zu investieren. ESG-Investorinnen beachten die Dimensionen Umwelt (Enviroment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) bei der Auswahl von Investments. Aus meiner Sicht lässt sich diese Gruppierung auch auf private Investorinnen übertragen.

 

Bei der Auswahl von ESG-Anlagen lassen sich vier Handlungsstrategien identifizieren. Die erste Strategie beingaltet die sog. Screenings, mit den eine Einschränkung des Anlageuniversums vorgenommen wird. Das Screening kann auf drei Arten erfolgen:

  1. Negatives Screening: Das Herausfiltern von unerünschten Anlagen ist vermutlich der direkteste Weg, ESG-Ziele zu erreichen. Dabei werden Anlagen aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen bzw. aussortiert, die aus bestimmten Branchen (z.B. Gambling, Tabak, Waffen) oder Regionen (z.B. Südafrika während des Apartheid) kommen, keine erwünschten Praktiken (z.B. Fairtrade) oder keine spezifische ESG-Kriterien (z.B. Arbeitnehmerschutz) einhalten. Allerdings ist umstritten, ob beim negativen Screening tatsächlich das nutzenoptimale Portfolio erreicht werden kann.
  2. Positives Screening: Diese Auswahl erfolgt meist als Best-in-Class-Ansatz, bei dem die Anlagen von Unternehmen berücksichtigt werden, die besonders gute ESK-Performance gegenüber der eigenen Branche aufweisen. 
  3. Norm-basiertes Screening: Anlagen werden nur berücksichtigt, wenn die Unternehmen spezifische Mindeststandards erfüllen.


Die zweite Strategie ist die thematische Anlagenauswahl. Dabei wird der Fokus auf spezifische Nachhaltigkeitsthemen gesetzt, z.B. saubere Energie, grüne Technologien, Agrarökologie etc. Die dritte Strategie lässt sich als Engagement mit der Unterführung beschreiben. Investorinnen können direkt (z.B. Vermögende, Pensionsfunds etc.) oder indirekt (Investmentfonds, Beratungsunternehmen) Einfluss auf die Unternehmensleitung nehmen, um ESG-Aspekte zu berücksichtigen und/oder ESG-Ziele zu verfolgen. Diese Art der Einflussnahme kann beispielsweise nicht erfolgen, wenn zuvor ein negatives Screening vorgenommen wurde. Das Engagement kann entweder in direkter Kommunikation mit dem Management oder durch Abstimmungen auf den Hauptversammlungen [dort auch wählen gehen!!] erfolgen. Die vierte Strategie zur Auswahl von ESG-Anlagen ist die Einbeziehung der ESG-Kriterien in die finanzwirtschaftliche Analyse der Anlagen. Im Kern geht es darum, den traditionellen Anlageprozess anzupassen, damit er auch die finanzwirtschaftlichen Folgen von ESG-Aspekten zu evaluieren. Dabei werden die ESG-Datenbanken benutzt, um die Risiken und Chancen zu bewerten, die sich aus der Beachtung bzw. Nicht-Beachtung der Nachhaltigkeit ergeben.

Comments

Popular posts from this blog

Riesiger Datenschatz: „Fredde Mac Single Familiy Dataset“!

Aktuell arbeite ich mit Begeisterung am ' Fredde Mac Single Family Dataset ', einem wahren Datenschatz. Diesen entdeckte ich zufällig während der Begutachtung eines Konferenzbeitrags – zu meiner großen Überraschung. Freddie Mac stellt diesen Datensatz zur Verfügung, weil die Aufsichtsbehörde (Federal Housing Finance Agency - FHFA) es so will. Das Ziel? Mehr Transparenz schaffen und Investoren helfen, bessere Modelle für Kreditgeschäfte zu entwickeln. Ein großes Dankeschön an die Behörde dafür!