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Showing posts from March, 2018

Akademisches Humankapital in Europa zwischen 1200 und 1793

Kann man messen, wie viel „Wissen“ eine Gesellschaft in der Vormoderne besaß? Und wenn ja: Trägt dieses Wissen dazu bei, dass manche Regionen aufsteigen und andere zurückfallen? Genau diese Fragen untersuchen Matthew Curtis, David de la Croix, Filippo Manfredini und Mara Vitale in ihrem LIDAM Discussion Paper 2025/12 . Methodischer Ansatz Die Methode ist ebenso originell wie clever: Statt spärlicher Lohnreihen oder eingeschränkter Einschreibungslisten nutzen die Autoren bibliographische Datenbanken (VIAF) und Wikipeadia-Einträge, um die „Sichtbarkeit“ einzelner Gelehrter zu erfassen. Aus neun Variablen, z. B. Anzahl der Publikationen, Vielfalt der Verlage oder Länge des Wikipedia-Artikels, wird ein Human Capital Index (HCI) konstruiert. Mathematisch geschieht das per Principal Component Analysis, sodass aus vielen Indikatoren ein Gesamtwert entsteht. Durch eine besondere Transformation werden „Superstars“ wie Erasmus oder Newton abgefedert, damit sie den Rest nicht domi...

Interessantes von Konferenz

Letzte Woche habe ich die 85. Jahreskonferenz von IAES in London besucht. Zusammen mit Mechthild Schrooten habe ich den gemeinsamen Beitrag über 'Preferences for non-cash payments' vorgestellt [ Link zu den Folien]. In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, warum immer mehr Menschen in der Eurozone elektronische Zahlungsmittel benutzen, insbesondere weil ihre Nutzung Kosten verursacht. Die traditionelle Theorie erklärt ihre Nutzung durch ökonomische Determinanten (z.B. Wachstum von Bruttoinalandpunkt, Wachstum des Volkseinkommens, Preis der Nutzung elektronischer Zahlungsmittel, Verfügbarkeit von Stellen, an den wir bargeldlos zahlen können, Zinsen für Geldanlagen und -aufnehmen etc.). Wir können in unserer empirischen Analyse aufzeigen, dass das bargeldlose Bezahlen auch durch länderspezifische Kulturmerkmale beeinflusst wird, z.B. der Neigung der Bevölkerung zu Risikovermeidung oder zu langfristigem Denken und Handeln.  Ich war 'Discussent' zum interessanten Vor...

Links, bunt gemischt, 26.3.18

Links, unsortiert, zu verschiedenen Themen Ein 'Beauty Premium' beim Einkommen gibt es nicht wirklich , Marginal Revolution Interview mit Jean Tirole , Spieltheoretiker und Nobelpreisgewinner 2014. Olympic Economics , ökonomische Aspekte der Ausrichtung von olympischen Spielen. Global trade and the dollar , Beitrag zur Bedeutung von Dollar als globale Währung. Euro wird zunehmend einen Teil der Dollar-Bedeutung übernehmen.  Srebrenica , Theater-Stück in Salzburg zum 23. Jahrestag des Massakers. Hier eine Kritik der Zeit.  Liberale in den USA , Interview mit Adam Tooze 

Ist der Freihandel gut? Und für wen?

Vor Kurzem habe ich eine Vortragsreihe besucht, die von unserer  Fakultät an der HSB für und mit Studierenden  organisiert  wurde. Dort waren auch die angekündigten Zölle der USA auf Stahl und Aluminium ein kontrovers diskutiertes Thema. Es  überraschte mich zum wiederholten Mal, wie gering die Verbreitung der jahrhunderte-alten und immer noch aktuellen Ergebnisse der ökonomischen Forschung zum Handel und zu Zöllen ist - sogar in exportorientierten Volkswirtschaften.  Die kurze Zusammenfassung der akademischen Forschung lautet: Handel ist gut, Zölle sind dagegen schlecht. Persönlich halte ich den Beitrag von John Cochrane " Trade and Immigration " für einen exzellenten Überblick über die Pros und Contras mit einem klaren Bekenntnis zum (Frei-)Handel. Die Kolumne in der NY-Times von N. Gregory Mankiw  ist ebenfalls sehr lesenswert. Dieser Blog-Beitrag ist eine Kurzzusammenfassung der dort diskutierten Ideen und Ergebnisse. Halten wir am Anfang...