Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit am Gründungswochenende@HSB als Coach teilzunehmen. Ich bin immer noch begeistert vom Team bei FreiRAUM@HSB. Einerseits die absolut professionelle Organisation und das Matchen unterschiedlicher Charaktere sowohl bei den Studierenden als auch bei den Coaches. Meine Aufgabe als Coach war es, bei zwei interessanten Projekten kritische Fragen zu stellen. Das erste Projekt hatte eine Lösung von Problemen im öffentlichen Nahverkehr für die Menschen mit Mobilitätsbehinderung spezialisiert. Damit waren nicht nur die Menschen gemeint, die auf einen Rollstuhl angewiesen waren, sondern auch beispielsweise ältere Personen, für die die Stufe zum Einstieg in den Bus eine Herausforderung darstellte. Es war eine technische Idee mit einem Luftkissen. Ich hatte das Gefühl, dass die (jungen) Studierenden sich sehr viel Gedanken über das Produkt gemacht haben, aber noch nicht über die Marktstruktur im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland. Das zweite Projekt hatte
Letzte Woche habe ich die 85. Jahreskonferenz von IAES in London besucht.
Zusammen mit Mechthild Schrooten habe ich den gemeinsamen Beitrag über 'Preferences for non-cash payments' vorgestellt [Link zu den Folien]. In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, warum immer mehr Menschen in der Eurozone elektronische Zahlungsmittel benutzen, insbesondere weil ihre Nutzung Kosten verursacht. Die traditionelle Theorie erklärt ihre Nutzung durch ökonomische Determinanten (z.B. Wachstum von Bruttoinalandpunkt, Wachstum des Volkseinkommens, Preis der Nutzung elektronischer Zahlungsmittel, Verfügbarkeit von Stellen, an den wir bargeldlos zahlen können, Zinsen für Geldanlagen und -aufnehmen etc.). Wir können in unserer empirischen Analyse aufzeigen, dass das bargeldlose Bezahlen auch durch länderspezifische Kulturmerkmale beeinflusst wird, z.B. der Neigung der Bevölkerung zu Risikovermeidung oder zu langfristigem Denken und Handeln.
Ich war 'Discussent' zum interessanten Vortrag von Gordon Schultze über 'Carry trade returns and segmented risk pricing' gehalten. Carry trades scheinen international immer noch anzudauern und eine positive abnormale Rendite zu generieren. Abnormale Rendite meint eine höhere Rendite als die Zinsdifferenz, die die finanzwirtschaftliche Theorie als Erklärung vorschlägt. Mit Carry Trades ist der Kauf einer Währung gemeint, der durch den Leerverkauf (sog. Short Sale) einer zweiten Währung finanziert wird. Theoretisch braucht ein Investor für diese Handelsstrategie kein eigenes Geld, d.h. es handelt sich um eine selbst finanzierende Strategie. Gordons Erklärung für das andauernde Phänomen liegt in der Segmentierung von Kapitalmärkten. In meiner Sicht könnten viele weitere Erklärung eine Rolle spielen, die er (m.M.n.) in seiner empirischen Arbeit noch nicht hinreichend untersucht hat. Z.B. wird die Rolle der Zentralbanken bei der Setzung der kurzfristigen Zinsen nicht berücksichtigt.
Der eingeladene Vortrag von Hélène Rey über 'Global Financial Cycles' fand ich ausgezeichnet, insbesondere ihre Orientierung auf empirische Ergebnisse. Zitat aus dem Abstract:
Hier ist der Link zum Artikel, der sehr lesenswert ist.
Den Vortrag von Jones Kent über die zukünftige Rolle von Schiedsgerichten in sog. Investitionsschiedsverfahren ("Investor-state dispute settlement") fand ich sehr interessant und informativ, wenngleich die beschriebenen Zukunftsaussichten für den internationalen Handel und Direktinvestitionen eher düster sind.
Zusammen mit Mechthild Schrooten habe ich den gemeinsamen Beitrag über 'Preferences for non-cash payments' vorgestellt [Link zu den Folien]. In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, warum immer mehr Menschen in der Eurozone elektronische Zahlungsmittel benutzen, insbesondere weil ihre Nutzung Kosten verursacht. Die traditionelle Theorie erklärt ihre Nutzung durch ökonomische Determinanten (z.B. Wachstum von Bruttoinalandpunkt, Wachstum des Volkseinkommens, Preis der Nutzung elektronischer Zahlungsmittel, Verfügbarkeit von Stellen, an den wir bargeldlos zahlen können, Zinsen für Geldanlagen und -aufnehmen etc.). Wir können in unserer empirischen Analyse aufzeigen, dass das bargeldlose Bezahlen auch durch länderspezifische Kulturmerkmale beeinflusst wird, z.B. der Neigung der Bevölkerung zu Risikovermeidung oder zu langfristigem Denken und Handeln.
Ich war 'Discussent' zum interessanten Vortrag von Gordon Schultze über 'Carry trade returns and segmented risk pricing' gehalten. Carry trades scheinen international immer noch anzudauern und eine positive abnormale Rendite zu generieren. Abnormale Rendite meint eine höhere Rendite als die Zinsdifferenz, die die finanzwirtschaftliche Theorie als Erklärung vorschlägt. Mit Carry Trades ist der Kauf einer Währung gemeint, der durch den Leerverkauf (sog. Short Sale) einer zweiten Währung finanziert wird. Theoretisch braucht ein Investor für diese Handelsstrategie kein eigenes Geld, d.h. es handelt sich um eine selbst finanzierende Strategie. Gordons Erklärung für das andauernde Phänomen liegt in der Segmentierung von Kapitalmärkten. In meiner Sicht könnten viele weitere Erklärung eine Rolle spielen, die er (m.M.n.) in seiner empirischen Arbeit noch nicht hinreichend untersucht hat. Z.B. wird die Rolle der Zentralbanken bei der Setzung der kurzfristigen Zinsen nicht berücksichtigt.
Der eingeladene Vortrag von Hélène Rey über 'Global Financial Cycles' fand ich ausgezeichnet, insbesondere ihre Orientierung auf empirische Ergebnisse. Zitat aus dem Abstract:
"We find that one global factor explains an important part of the variance of a large cross section of returns of risky assets around the world. Using a model with heterogeneous investors, we interpret the global factor as reflecting aggre- gate realised variance and the time-varying degree of market-wide risk aversion."
Hier ist der Link zum Artikel, der sehr lesenswert ist.
Den Vortrag von Jones Kent über die zukünftige Rolle von Schiedsgerichten in sog. Investitionsschiedsverfahren ("Investor-state dispute settlement") fand ich sehr interessant und informativ, wenngleich die beschriebenen Zukunftsaussichten für den internationalen Handel und Direktinvestitionen eher düster sind.
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